
Mit Zuversicht und klimaneutral in die Zukunft
Bezogen auf den Umsatz ist die GEPA nach Angaben des kaufmännischen Geschäftsführers Matthias Kroth bisher recht gut durch die Pandemie gekommen. So konnte das Fair-Handels-Unternehmen 2021 einen Umsatz von knapp 85 Mio. Euro erzielen und damit rund 4,7 % mehr als im Jahr davor. Einbußen gab es vor allem im Vertrieb an die Gastronomie.
Die größten Anteile am Umsatz haben die Produktgruppen Kaffee und Schokolade. 86 % des Lebensmittelumsatzes generierte die GEPA 2021 mit Produkten aus ökologischem Anbau.
Weltläden sind das Rückgrat und das Herz des Fairen Handels
Als Rückgrat und Herz des Fairen Handels bezeichnete Peter Schaumberger, Geschäftsführer für Marke und Vertrieb, die Weltläden in Deutschland. Die GEPA erzielte 2021 rund 21 % ihres Umsatz durch den Vertrieb über die rund 900 Weltläden bundesweit.
Schaumberger würdigte in seinem Beitrag vor allem das Engagement und die Kreativität der Weltläden, die wesentlich dazu beigetragen haben, sie gut durch die Pandemie zu tragen. Dennoch sei durch Ladenschließungen und Verkaufsbeschränkungen ein Rückgang des Vertriebs über Weltläden im Vergleich zur Zeit vor Corona zu verzeichnen. Die Entwicklungen zu Beginn dieses Jahres deuten aber auf eine Erholung des Vertriebskanals der Weltläden hin.
„Fairer Handel lohnt sich!“
Kaffee-Einkaufsmanager Kleber Cruz Garcia berichtete von seiner kurz zurückliegenden Reise zu Kaffeeproduzenten in Peru. Nach seinen Angaben können die Kaffeeproduzenten nicht von den stark gestiegenen Kaffeepreisen profitieren, da gleichzeitig auch die Produktions- und Lebenshaltungskosten in die Höhe gegangen sind.
Er wies auch auf weitere Herausforderungen wie z.B. den Klimawandel hin, vor die viele Produzenten im Globalen Süden gestellt sind. Die Leistungen des Fairen Handels wie z.B. höhere Erlöse, Bildungsmöglichkeiten für Kinder sowie langfristige Handelsbeziehungen seien für sie daher besonders wichtig. „Fairer Handel lohnt sich“, so Garcia.
Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit!
Peter Schaumberger wies auf die Ungerechtigkeit hin, dass vor allem die Menschen im Globalen Süden unter den Folgen des Klimawandels leiden, den im wesentlichen die Menschen im Norden verursacht haben. Er bezeichnete die höheren Preise, die die GEPA ihren Handelspartnern zahlt, als Beitrag zur Klimagerechtigkeit. Nach seinen Worten sei es ein Ausdruck der Gerechtigkeit, darauf hin, dass höhere Preise essentiell sind für Produzenten, um Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu ergreifen.
Auch im eigenen Haus leistet die GEPA einen großen Beitrag zum Klimaschutz: Neben zahlreichen Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes kompensiert die GEPA alle nicht vermeidbaren CO2-Emissionen über ein Solarprojekt in Indien und ist somit bilanziell klimaneutral.